Gestern haben wir fuer unsere gut 90 km lange Pigerwanderung von Santiago de Compostela nach Finisterre unsere „Urkunde“ erhalten.
Diese hat allerdings nicht annaehernd solch eine emotionale Bedeutung wie das Stueck Papier, das wir im letzten Jahr in den Haenden hielten.
Wir empfinden die eigene Rolle hier in Finisterre als nebensaechlich. Man ist und bleibt fuer ein paar Tage ein Seiteneinsteiger auf dem Camino, der eben nicht den gesamten Weg mit den vor Ort befindlichen Langzeitpilgern von den franzoesischen Pyrinaen startend gelaufen ist.
Dies war uns allerdings auch schon bewusst als wir zum Klassentreffen geladen hatten. Dennoch kommen wir mit einzelnen Pilgern ins Gespraech und geniessen unsere beschraenkte Zeit.
Der gestrige Sonnenuntergang am Kap war ein beeindruckendes Naturereignis.
Die Pilger sassen wie gebannt in den Klippen und betrachteten das Vergluehen des Himmelskoerpers am Horizont.
Der Tradition Pilgerkleidung oder andere Sachen an der Kap-Spitze zu verbrennen folgten wir nicht.
Meine knielangen gruenen Foerstersocken haetten es schon lange verdient gehabt in den Ruhestand zu gehen, schliesslich haben sie ja schon meinen Vater anno Tobak ueber die Alpen gebracht.
Ansonsten ziehen hier wettermaessig so langsam Wolken auf. Wir koennen uns bald schon auf „normales“ nordspanisches Wetter vorbereiten. Positiver Nebeneffekt ware, dass Stephan seinem funkelnagelneuen Ganzkoerper-Regenponcho die Jungfraeulichkeit nehmen koennte.
Das Foto zeigt uns beim heutigen Fruehstueck auf der schattigen Veranda.
Heute sollen die Temperaturen noch einmal 30 Grad erreichen
bevor es hier und in ganz Europa bis zum Wochenende spuerbar abkuehlt.
Buenos dias amigos aus Finisterre!
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