Während Deutschland am Tag nach Lenas historischem Sieg in Oslo erwarteterweise im kollektiven Jubel versinkt, brachen heute auf der Strecke nach Orio hinter San Sebastian alle Dämme. Sturzbäche von oben, kilometerlange glitschige Steinwege, ich sehnte das Tagesziel herbei und erreichte dieses mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht nach 25 Wanderkilometern und erstaunlich langen 7 Stunden auf dem Camino. Die avisierte Herberge hier in Orio stellt fast schon Luxus dar. Jeder Pilger hat ne eigene Matraze im Kiefernbett und die Dusche hat zu allem Überfluß nen Haufen Massagedüsen, die ich nur mühevoll unter Kontrolle bekam.
Mühen hatte ich auch mit dem Namen des Zielortes. Gestern erzählte ich meiner Liebsten daheim, dass ich nach Orion pilgere und siehe da, die haben das N einfach gestrichen. Vielleicht hatte ich auch Deutschlands zweitgrößtes Versandhaus nach Beate Uhse im Kopf (Quelle gibt’s ja nicht Meer…).
Wie es auch sei, eins ist sicher, Lena Meier aus Landshut hatte ich beim Schreiben dieser Zeilen nicht im Ohr, mein iPhone versüßte mir die Wartezeit aufs Essen mit Depeche Mode live in Buenos Aires. Für immer und ewig ….. Policy of TRUTH!
Caminopilgerspruch des Tages:
„Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden.“
Morgen werde ich zum Ausklang des Wonnemonats Mai lediglich fußschonende 17 Kilometer nach Zumaya in Angriff nehmen. Überholen wird mich so oder so KEINER, da ich ja fast immer als Letzter die Herberge verlasse….. .
Entfernung bis Santiago de Compostela: 784 Kilometer
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