Verfasst von: Caminopilger | 6. Juni 2010

Klippengang nach Castro Urdiales

9. Tag 06.06.2010:
Heute haben wir nach 9 Tagen und rund 200 Kilometern auf dem Camino baskisches Gebiet verlassen und sind in Kantabrien angekommen. Zur Abwechslung blieben alle Reiseführer in den Taschen. Wir liefen stur entlang der Küste. Miguel, Daniel (zu dem ich später mehr erzählen werde) und ich mutierten im Laufe der Wanderung quasi zum Cliffhanger, da wir unerwarteterweise in den Klippen landeten und abenteuerliche Pfade finden mussten um weiter in Richtung Santander zu kommen. Nach all den vom Schmerz geprägten Blogeinträgen sei dem neutralen Beobachter die Frage erlaubt, warum Pilger diese Strapazen auf sich nehmen. Religiöse Gründe sind es in den allermeisten Fällen nicht. Dies weist die Statistik des Pilgerbüros in Santiago eindeutig aus. Mich motivieren wie in den letzten Jahren die Begegnungen.

Insbesondere mit Miguel habe ich in den letzten Tagen so viel Spaß, dass wir häufig wahre Lachsalven ablassen und allen Schmerz (sorry for that Sweet Harald!) und Anstrengung vergessen. Der heute in unserem Schlepptau befindliche 72 jährige Daniel aus Charlotte/North Carolina (USA) erzählte uns von seinem vor 2 Jahren erlittenen Herzinfarkt und seiner Sehnsucht nach dem Camino. Auf die Frage nach dem „Warum dies alles so far away from home“ antwortete der humorvolle Amerikaner: „Before I will die I wanted to do somethig what I couldn’t do before.“ Zwischendurch schwächelte Daniel kam dennoch gemeinsam mit uns glückseelig in Castro Urdiales an. Es war erst sein zweiter Tag auf dem Jakobsweg und er hatte Pilgeranschluss gefunden. Daniel, you did a great Job today!
Adios amigos aus Kantabrien.
DC

Tageskilometer am 9. Tag: 17 km
Entfernung bis Santiago: 630 km


Antworten

  1. Hallo Heiner,

    ich sitze wie jeden Abend vor dem Rechner mit einem kühlen Bier und lese mit Hochgenuss Deine Reiseberichte. Ich kann mir sehr gut vorstellen wie Du fluchend die ersten Tage Deinen Weg gegangen bist. Es ist für mich wie eine Zeitreise wenn ich dich in bekanten Klamotten von Odlo, Jeans und Co sehe. Erstaunt bin ich nur über die Tatsache dass Du dir tatsächlich einen Reiseführer zugelegt hast und diese auch noch benutzt. Toll!!
    Mein Fazit bis jetzt: Ich bin begeistert und bin in Gedanken bei Dir! Ich hoffe Du hältst Deine treu Fangemeinde weiterhin auf den neusten Stand.
    Dein Pilgerbruder Carsten

  2. Heiner, „alles richtig gemacht“
    Carstem

    • Carsten, altes Haus!
      Drück mir mal die Daumen, dass es für Santiago reicht. Nehme ab Freitag ein paar Tage Auszeit, da mich meine Liebste auf dem Camino besucht. Hoffe, dass das mit Deinem Besuch in Santiago auch wirklich funktioniert. Buenos dias Matthias, dein Heiner.

  3. Hallo Heiner,

    unbekannterweiser Grüße aus Deutschland. Als Camino-Wiederholungstäter lese ich gerne Blogs anderer Pilger und bin nun auf Deinen gestossen … super.

    Bei mir geht es im September wieder los, ich mag einfach mehr die heiße als die nasse Jahreszeit.

    Dir alles Gute und ab jetzt mit einem Leser mehr,
    Michael


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