In Ermangelung einer Pilgerherberge liege ich erschöpft im rustikalen 1,80 Meter langen Bett des privaten Vermieters „Elo“, Alamos 22 in Manzanares Real. Das Zimmer ist altbacken aber sauber und genügt mir in meinem Pilgerdasein uneingeschränkt. Ein hinsichtlich des abwechslungsreichen Streckenverlaufs und der Schönheit der Natur fantastischer Tag liegt hinter mir. Charakteristisch für den Tag waren insbesondere wunderschöne „Blüten-Teppiche“ von Butterfly-Lavendelstöcken nahezu entlang des gesamten Weges. So etwas kann man nicht beschreiben. Das muß man vor Ort einfach mal gesehen haben. Parallele zum Mosel-Camino…: Ich habe auf den bisher zurückgelegten 54 Kilometern bisher keinen weiteren Fußpilger auf dem Camino de Madrid entdecken können. Begonnen hat der heutige Tag mit einem lupenreinen Polizeieinsatz. Um Punkt 5:50 Uhr stand der bestimmende aber freundliche Polizist der Guardia Civil vor meinem Pilgerzimmer und wies mich erneut darauf hin, dass ich um 6:00 Uhr die Unterkunft zu verlassen habe. Nun bin ich ja nicht unbedingt als Frühaufsteher auf dem Camino bekannt, aber irgendwie habe ich es dann doch geschafft meine 7 Sachen bis 6:00 Uhr zu packen und dem Polizisten den Gefallen einer fast pünktlichen Pilgerabreise zu ermöglichen. Gleichwohl sich mein Problemknie heute von seiner besten Seite präsentierte, könnte ich übrigens auch in diesem Jahr gut ne Krankenschwester an meiner Seite dabei haben. Dieses Glück hatte ich zuletzt auf meinem Camino Portugues. Forough weiß wovon ich spreche. Sie meinte übrigens, dass ich doch ein ziemlich wehleidiger Pilger sei. Als Beweis für diese These … Das heutige „ärztliche“ Bulletin: Knie wie gesagt glücklicherweise okay, dafür aber Magen-Darm, Kopfschmerz und Schüttelfrost vom feinsten. Bekämpft wird dieser Virus? mit Cola, frischem Ingwer, frischer Kurkumawurzel und getrockneten Lavendelblüten. Mal schauen ob dieser Mix kurzfristig hilft … . Habe den Verdacht, dass eine möglicherweise verdorbene Pizza in Toledo dies verspätete „Geburtstagsgeschenk“ für mich zur Folge hat. Werde mich heute eben selbst pflegen und hegen müssen und bin dankbar dafür, dass der morgige Tag eine überschaubare Streckenlänge von 20 Kilometern bietet, nachdem mir die ersten beiden sonnenverwöhnten Tage wirklich so Einiges körperlich abverlangt haben.
Hola desde Manzanares Real
der angeschlagene Caminopilger
Die Bilder des Tages:
Gerne würde ich deine Krankenschwester spielen – geht aber leider nur virtuell 🙂 ich hoffe, dass dein Magen endlich Ruhe gibt.
By: Jade on 27. Mai 2015
at 20:13
Was???? Die Polizei schmeißt einen aus der Herberge? Was ein Luxus. Bei uns in Wachtendonk ist die Polizeistation lediglich zwei Mal in der Woche für zwei Stunden besetzt!
By: MacBerti on 28. Mai 2015
at 06:51