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Frau Pfeifer fragte mich am frühen Morgen, warum ich denn unbedingt den Umweg über Schengen laufen wolle, wo Frankreich doch schon so nah vor ihrer Türe sei. Ich erzählte Ihr, dass ich mich insbesondere auf diesen geschichtsträchtigen Ort „Schengen“ in Luxemburg freuen und deswegen die „kleine Moselschleife“ gerne in Kauf nehmen würde.
Ich sollte, übrigens nicht zum einzigen Male an diesem Tag, nicht den richtigen Durchblick gehabt haben.
Es schüttete vom ersten Schritt aus dem Pfeiferschen Haus heraus wie aus Kübeln und schon bald merkte ich, dass Regenhose und Regenjacke bzw. auch die schicke Deuter Rucksackhülle heute ihren Härtetest ablegen sollten. Ich nehme es vorweg, am Ende des Tages war nahezu alles durchweicht. Selbst meine Lowa-Stiefel verloren in der 8-stündigen Regenwanderung heftig an Form und waren schwer wie Blei. Eine weitere Erkenntnis war die, dass ich mit meinen offensichtlich veralteten Wanderkarten auf dem iPhone auf diesem Kurzcamino keinen Blumentopf gewinnen kann. Ich irrte anfangs in den Schengener Weinbergen umher und fand zunächst den Weg aus dem Weinberg nicht mehr heraus. Und endlich in Frankreich angekommen, stellte ich zu meiner Überraschung erneut fest, dass sich die Beschilderung nicht im Einklang mit meiner gpx-Datei befand.
Mein Standort (blaue Kugel) wich stets kilometerweit vom eigentlichen Weg ab. Die Orte „Montenach“ und „Monneren“ hätte ich beispielsweise nach der originären Streckenbeschreibung gar nicht sehen dürfen. Unter dem Strich dürfte ich wieder einmal ein paar Ehrenkilometer mehr absolviert haben. Letztendlich habe ich es ja doch noch bis Kédange sur Canner geschafft und lass es mir in der einzigen Übernachtungsmöglichkeit im Ort gut gehen. Hoffentlich sind bis morgen früh wieder alle Sachen (einschließlich der Bahntickets für die Rückfahrt am Sonntag) trocken!
Bon Camino aus Kédange
Die Fotos des Tages:
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