
Ich bin nach 10 Tagen auf dem Chemin so langsam im Pilgermodus angekommen. Belastungen wegstecken und dosieren, Abläufe kennen, in jedem Tag eine Herausforderung und Chance sehen (unabhängig von der Streckenlänge), offen sein für die Dinge, die da kommen und vor allem mit Freude und dem Glauben an seine eigene Leistungsstärke früh morgens den Tag beginnen, das alles und noch viel mehr zeichnet den „Pilgermodus“ aus.
Zur Pilgerroutine (von französisch routine für die „Wegerfahrung“) gehört leider auch das tägliche Verabschieden von Menschen, die uns ein Stück weit auf dem Weg begleiten und stärken. In Auberive verabschiedete ich mich heute nach einem prächtigen Frühstück von Madame Christiane Vollmer. Die herzensgute Frau kennt einfach die Bedürfnisse der Pilger in- und auswendig und verwöhnt ihre pilgernden Gäste nach Strich und Faden.

Zum Ende meines Aufenthalts drückte mir Madame Vollmer neben reichlicher Wegverzehrung auch einen Zettel in die Hand. Sie hatte, während ich meine sieben Sachen einpackte, meine heutige Übernachtung unter befreundeten Pilgergastgebern fernmündlich festgezurrt und mir die diesbezüglichen Informationen auf einem handgeschriebenen Blatt zum Abschied übergeben.

Die „La Maison aux Abeilles“ halte ich auf jeden Fall in bester Erinnerung.
Merci beaucoup Christiane!

Die heutige kurze Etappe war nach der hohen Belastung des gestrigens Tages genau der richtig dosierte Weg. Bei den angekündigten Temperaturen für die nächsten zwei Tage gilt es insbesondere die Kräfte gut einzuteilen. Wobei ich mir langsam die Frage stelle, wieviel Wasser der Caminopilger noch schleppen soll? Der heutige Wasserverbrauch war mit 3 Litern auf 18 Kilometern Pilgerstrecke schon einmal exorbitant hoch.

Heute hatte ich genug Zeit zum Bummeln in der freien Natur. Die armen Schmetterlinge 🦋 mussten also einmal mehr für das fotografische Hobby des Caminopilgers herhalten.
Menschen sind mir auch heute auf dem Jakobsweg kaum begegnet, dafür galt es aber, neben der schönen Natur, ne Menge toller Bauwerke zu bestaunen. Abkühlung gab es glücklicherweise in den verhältnismäßig „kühlen“ Wäldern. Der Jakobsweg zeigte sich heute mithin von seiner schönsten Seite.
Bon nuit de Grancey-le-Chateau
Der Caminopilger
Die Bilder des Tages:















Kommentar verfassen