Kaputt aber glücklich liege ich im Feldbett in Pasaia. Allen Unkenrufen zum Trotz hat mein „Big Foot“ gehalten. Keine Ahnung wie das geht, irgendwie kommt mir das Phänomen SPANISCH vor! Nach der gestrigen Anreise hielt ich ein stundenlanges Wandern für völlig ausgeschlossen und überstehe dann doch heute per pedes die ersten 20 Tageskilometer durch das Jaizkibel-„Gebirge“. Der anfänglich völlig blockierte Fuß wurde von Stunde zu Stunde geschmeidiger und nach insgesamt 6 Stunden hatte ich die Strecke von Irun nach Pasaia durchs mehr oder weniger rund geschafft.
Vielleicht lag es an den Geh(h)ilfen!!! Pilgerfreund Heinz aus München, den ich 2008 auf dem „Camino de Frances“ kennengelernt habe, hatte mir vor meiner Abreise dringend geraten, Wanderstöcke mit in den Flieger zu nehmen und ich befolgte glücklicherweise seinen Rat. Die Guten aus dem Hause Leki schmücken ab sofort meinen Entengang. Was hab ich auf den Jakobswegen in den Vorjahren immer über diese Teleskop-Dinger gelästert….. Klack, klack, Klack! Betrachtet man daneben das Innenleben meiner wieder ausgegrabenen Lowa-Stiefel fallen sicherlich die kaminroten orthopädischen Einlagen aus dem Rahmen. Fehlen eigentlich nur noch die Stützstrümpfe! Wenn es nicht ganz täuscht, dann ist der Caminopilger in die Jahre gekommen, anders ist DIES alles nicht Meer zu erklären. Mal schauen, ob er morgen früh aus der Koje kommt…. .
PS: Meine Pilgerbrüder Carsten und Stephan haben mir heute schon „ein wenig“ auf dem Weg gefehlt. Es ist eine völlig neue Erfahrung für mich alleine den Jakosweg zu laufen. Keiner hört mein Gejammer und meine Flüche und nach dem Weg muß ich auf einmal selber schauen. Kein Navigator weit und breit in Sicht, oder etwa doch?
Carsten möchte mich Anfang Juli in Santiago empfangen. Darüber freue ich mich sehr, aber ich sollte derzeit noch nicht zu viel daran denken, denn bis dahin habe ich noch die Kleinigkeit von 825 Kilometern zu überstehen… .
Spruch des Tages:
„Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.“
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