36. Tag 03.07.2010
Die Spanier haben in der Bar zu Arzua lautstark applaudiert und den deutschen Pilgern nach dem Spiel die Hände vor Anerkennung und Freude geschüttelt. Habe sicherheitshalber in der Heimat bei der Purpurhändlerin nachgefragt, ob der Gegner wirklich Argentinien war. Dachte beim vierten Tor Meer an die niederländischen Antillen. Unfassbar! Was willst du an solch einem Tag noch vom Pilgern in den letzten Zügen erzählen? Vielleicht, dass ich beim Betreten der Stadt Arzua einen Kulturschock erlitten habe. Erblickte ich doch tatsächlich Dutzende rucksackbekleidete Menschen auf den Straßen und fragte mich, wo kommen die um Himmels Willen alle her?
Dann wurde mir klar, dass ich 40 km vor Santiago de Compostela an dem Verschmelzungspunkt des Camino del Norte mit der Pilgerautobahn, sprich dem Camino Francais, angekommen bin. Die Albergue municipal (öffentliche Herberge)
öffnete um 13:00 Uhr. Konsequenterweise hing bereits um 13:05 Uhr das Schild „Completo“ im Fenster. Alle 46 Betten waren mithin in 5 Minuten weg. Toll! Pilgeralltag auf dem Hauptweg!
Jetzt verschone ich Euch da draußen aber wirklich mit weiteren Pilgerbanalitäten. Feiert schön heute Nacht und stellt auch für mich ein Weissbier kalt, denn … ich komme bald.
Buenos Tardez aus Arzua
Der Caminopilger
PS: Ich liebe deutsches Land.
Tageskilometer am 03.07.2010: 22 km
Entfernung nach Santiago de Compostela: 39,9 km
Bis Arzua von Irun gelaufene Strecke: 817,1 km
Und wer tröstet Messi?
todo está completo:
1495 Pilger sind gestern in Santiago angekommen
über 33.000 im Juni
(zum Vergleich, 06/2004 kamen „nur“ 19.000 an)
Viel Glück bei der Zimmersuche!
Gruß
Heinz
By: heinz on 4. Juli 2010
at 10:38
Hallo Heinz, Carsten hat mir die Bude um die Ecke von der Casa Manolo freundlicherweise schon reserviert. Heute Nacht schlafe ich am Gozo. Möchte einmal diese Pilgermassen gesehen haben. Bisher kenne ich die Bilder nur aus dem genialen Film „Pilgern auf französisch“. Bis Bald, Heiner.
By: caminopilger on 4. Juli 2010
at 15:22