Verfasst von: Caminopilger | 19. Juni 2013

Santiago de Compostela, Klappe die Fünfte – der Bart ist ab!

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Santiago de Compostela, 19. Juni 2013, 10:00 Uhr. Ein grauer Tag, Nieselregen, bereits um diese Zeit „hunderte“ Pilger unterwegs in den Gassen um die Kathedrale herum. Mein linkes Bein hat dank Foroughs Reiseapotheke die 13 Kilometer bestens gemeistert. Die Messe ist gelesen! Pilgerurkunde eingetütet. Heute Abend wird ein wenig gefeiert, morgen früh gehts noch zum Barbier von Santiago und dann nachmittags ab in den Flieger nach Frankfurt-Hahn. Unromantische Darstellung des Endes einer Pilgerreise. Sollte ich in ein paar Wochen/Monaten in den Erinnerungen kramen werden sicherlich die positiven Dinge und Superlative von mir in den Vordergrund gestellt werden. Nach dem 5. Camino de Santiago mit fast 3.000 Jakobsweg-Kilometern in den Füßen wird selbst der Dudelsackspieler an der Treppe/“Unterführung“ zur Kathedrale zur Pilger-Routine. Er gehört zu Santiago de Compostela wie die vielen glücklichen Pilgergesichter und die bunten Souvenierläden in der Altstadt. Tiefe Zufriedenheit verspüre ich in diesem Jahr, anders als in den Vorjahren, nicht. Vielleicht ist das so, da ich in den letzten Jahren zunehmend mein emotionales Gleichgewicht gefunden habe
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und der Jakobsweg nicht mehr ganz die euphorisierende Wirkung auf mich hat.
Damit es nicht ganz so deprimierend zu lesen ist, darf ich einmal die für mich wichtigsten positiven Erfahrungen meines Caminos 2013 hervorheben. Ich habe auf dem Weg eine neue Pilgerfreundin namens Forough kennenlernen dürfen! Mit ihr habe ich die überwiegende Zeit in den 3 1/2 Wochen verbracht. Forough hat mir in vielen Situationen auf „meinem Weg“ gut getan, viel mit mir gelacht und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Daneben bin ich insbesondere Carsten dankbar, dass er sich die Zeit für einen Besuch auf dem Camino Portugues genommen hat. Mein Pilgerfreund der ersten Stunde wird immer ein wichtiger Jakobsweg-Begleiter in meinem Leben sein unabhängig davon wie häufig ich ihn in meinem Leben noch sehen werde.
Den Rennpferden Heinz&Kate sei Dank, dass sie auch für mich bis Porto immer eine Unterkunft organisiert haben und grundsätzlich daran beteiligt waren, mich zum Frühaufsteher in den Hostals und Herbergen „umzuerziehen“.
INSGESAMT betrachtet haben wir VIER+1 Besuchspilger uns ausgesprochen gut verstanden auf dem Camino Portugues 2013 von Lissabon nach Santiago de Compostela.
Bon Camino Forough
Bon Camino Carsten
Bon Camino Heinz&Kate
We see us again!

Nachtrag 18:00 Uhr:
Nachdem Heinz Mitpilgerin Kate heute Morgen zum Busbahnhof gebracht hat trafen wir uns mit ihm um Punkt 12:00 Uhr am 5*Luxus-Hotel „Paradores“.
Man darf als Pilger an den 3 Tagen, nachdem man sich seine Pilgerurkunde (Compostela) im Pilgerbüro abgeholt hat, gratis im Parador Hotel frühstücken, zu Mittag und zu Abend essen.
Dies gilt für die ersten 10 Pilger, die sich jeweils zu den Essenszeiten mit ihrer Compostela am Nebeneingang des Paradors einfinden.
Nach Kontrolle der Compostela durch einen Hotelangestellten wurden Forough, Heinz und ich gemeinsam mit 5 weiteren Pilgern zu einem für Pilger ausgewiesenen kleinen Speiseraum geführt.
Von dort ging es weiter in die Personalküche, wo wir gratis ein 3-Gänge-Menue, Rotwein, Weißwein und Tafelwasser erhielten. Galicische Suppe, Padron-Paprika, Lachs vom Grill, Käse, Wurst, Fisch, Nachspeisen von allem Meer als MANN essen kann und soooo lecker!
Die Tradition des Gratisessens ist historisch begründet.
Das Parador Hotel war im Mittelalter als Pilgerhospital gegründet worden, in dem kranke und erschöpfte Pilger ge- und verpflegt wurden. Nach Nutzung des Gebäudes als Hotel wurden die neuen Eigner „lebenslang“ verpflichtet 3x am Tag 10 Pilger kostenlos zu verpflegen. Schöne Tradition wie ich finde!
Der Bart ist abweichend von der Planung schon seit heute Nachmittag ab (Fotobeweis siehe unten) 😉

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Antworten

  1. Tja, das war es dann auch für mich. Es war wieder einmal sehr interessant geschildert und bebildert.

    Vielen Dank, dass du uns die Möglichkeit geboten hast an deiner Pilgertour teilzunehmen.

  2. Da schließe ich mich gerne an! Ansprechende Worte und anregende Bilder! Und jeden Tag waren wir dabei.
    Eine gute Rückreise und noch ein paar Tage Erholung!

  3. Hallo Heiner…schön, dies alles von Euch zu lesen. War schön euch, wenn auch nur ganz flüchtig, kennen gelernt zu haben.
    LG und Bon Camino

    Tina

    • Danke schön für die Blumen. Gebe sie an dieser Stelle gerne zurück in den Kreis Heinsberg/Geilenkirchen.
      Mit den besten Grüßen
      Heiner


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