Verfasst von: Caminopilger | 15. August 2022

Tag 8 05.06.2008 * von Redecilla del Camino nach Espinosa del Camino 21 km (Camino Francés 2008 Pamplona – Santiago de Compostela gesamt 737,9 km)

Der Pilger auf dem Weg zur Albergue

Die heutige Etappe nach Espinosa del Camino verlief verhältnismäßig unspektakulär.

Den Höhepunkt des Tages/Abends stellte sicherlich die in der Albergue vom Herbergsvater

Herbergsvater in Espinosa Del Camino

persönlich gekochte und hervorragend schmeckende Paella dar.

Eine besondere Geschichte vom vorangegangenen Pilgertag möchte ich an dieser Stelle noch nachreichen dürfen:

04.06.2008 21:15
Redecilla del Camino

Heute gab es nach langen Jahren wieder etwas auf die Hörner für mich!

Wir liegen auf dem Boden des Gemeindehauses, 58 km von Burgos entfernt, und müssen immer noch über den heute zu beklagenden „hinterhältigen“ Anschlag auf mich lachen.

der Boden des Gemeindehauses

Nachdem wir unsere Schlafsäcke auf dem rustikalen Steinboden ausgebreitet hatten wollten wir am späten Nachmittag „unserem“ Ortskern noch einen Besuch abstatten. Im Camino-Kurort Redecilla del Camino gab es mit dem „Cafe Lena El Horno“ allerdings nur eine Einkehrmöglichkeit. Besagte Lena erblickten wir beim Eintritt in das „Cafe“ mit missgestimmten Blick am einzig besetzten Tisch der Lokalität. In der hinteren Ecke ihres Cafés entdeckten wir zu unserer großen Freude einen spartanisch bestückten Tante Emma Laden, der sich später als einzige Einkaufsmöglichkeit im Umkreis von 15 Kilometern herausstellen sollte, mit einer angeschlossenen kleinen Backstube. Es war brütend warm in Lenas Laden. Einerseits war die Lokation etwas beklemmend, finster und grau, andererseits jedoch war diese auch mit einem sehr hohen „Kultfaktor“ behaftet! In bester Dumont-Reiseführer-Manier wollte ich das Geschehen der Nachwelt erhalten und zückte meine Digicam aus der Hosentasche. Wie von der Tarantel gestochen kam die Cafebesitzerin Lena „El Horno“ auf mich zugerannt und haute mit ihrer Faust auf meinen, noch nicht einmal ansatzweise fotografierenden, rechten Oberarm. Mit einiger Anstrengung konnte ich verhindern, dass die Digicam mit dem nordspanischen Boden Kontakt aufnahm. Doch da blies „Lena“ schon zur nächsten Attacke und schmiss mich im hohen Bogen aus ihrem Feinkostladen. Wie ein begossener Pudel stand ich da draußen ohne etwas Trinkbares oder Essbares in den Händen zu halten.

Ich bitte „Lena“ hiermit unmissverständlich um Entschuldigung für mein distanzloses Verhalten. Sie hat mich völlig zurecht auf „die Hörner genommen“.

auf dem Weg nach Redecilla del Camino

Erkenntnis des Tages: Backstuben, die nicht der EU-Norm entsprechen, fotografiert MANN besser nicht auf dem Camino de Santiago.

Hola aus Espinosa del Camino

Die Bilder des Tages:

Kunst auf dem Camino
Stephan, aka „Jesus“
Die Störche nisten sich ein!
düstere Wolken auf dem Camino de Santiago
Störche die Zweite
der Pilgertisch ist gedeckt in der Albergue
Kunst in der Albergue
Stephan bei der Abend-Lektüre

Antworten

  1. Tja, man soll nicht alles filmen oder fotografieren. Die tollen Eindrücke kann man sicherlich auch gut behalten, insbesondere bei solchen Attacken durch Tante Emma Laden Besitzerinnen.
    Aber du hast ja alles gut überstanden und wusstest ja dann für dieses Jahr schon bescheid.😉😉 und Pflaster haste auch gespart.
    👍👍🤘

    • 🤩 Bernd, wie kann ich bei solch einem zutreffenden Kommentar nur widersprechen. Du hast es auf den Punkt gebracht und die Compeed Blasenpflaster habe ich dieses Jahr auf dem Jakobsweg in Frankreich auch nicht benötigt 😂! Habe sowieso mal überlegt festzuhalten, was ich auf dem Weg im Rucksack hatte und nicht benötigt habe.


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