
Die letzten zwei Tage haben wir es etwas langsamer angehen lassen auf dem Camino Francés. Die Beine sind nach 18 Tagen auf dem Jakobsweg doch etwas schwerer geworden und in den nächsten Tagen warten ja ein paar heftige Bergetappen auf uns, die sicherlich noch genug Kraftreserven kosten werden. Von derzeit 820 Meter Höhe pilgern wir dann auf gut 1.500 Meter über dem Meeresspiegel um schon bald in Galicien einlaufen zu dürfen. Gemessen an der Gesamtstrecke ist unser derzeitiges tägliches Pensum mitunter mit einem Schneckenrennen zu vergleichen.
Zum Tagesbeginn am Morgen kommt MANN (=Schnecke) sehr schlecht in den Tag, schleicht sozusagen Kilometer für Kilometer mühsam in Richtung Santiago de Compostela. Nach circa einer Stunde auf dem Weg hat der Körper dann so langsam seinen Rhythmus gefunden und der Pilgermotor läuft wesentlich geschmeidiger und schneller.

Auch heute konnten wir, insbesondere am frühen Morgen, feststellen, dass nicht jeder pilgernde Tag auf dem Camino ein Festtag sein kann. Kilometerlang führte der Weg uns Pilger entlang der Autostraßen. Exemplarisch ist hier auf dem Fotobeweis die N-120 abgelichtet.

So sehr ermüdend das Wandern entlang der Straßen auch phasenweise sein kann, zum Ende des Tages wurden wir dafür mit wehenden bunten Fahnen bei unserem Einzug über die historische Brücke am Zielort Hospital de Órbigo empfangen! Ein tolles Finish für uns am wunderschönen Rio Órbigo, das für die Mühen des Tages und die staubige Luft entschädigte. Die Kunstliebhaber unter uns kamen dann in der schmucken Albergue San Miguel vollends auf ihre Kosten. Ein Meer von Gemälden und anderen Kunstwerken wartete in der Herberge auf uns.

In der Hoffnung, dass wir unser Schneckenrennen bei bester Gesundheit noch ein paar hundert Kilometer fortsetzen können, verbleibe ich für heute mit einem zufriedenen
Hola aus dem mittelalterischen Hospital de Órbigo.

Die sonstigen Bilder des Tages:














Kommentar verfassen