
Entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten waren wir heute bereits kurz nach 06:00 Uhr auf dem Camino Frances als Fußpilger unterwegs. Wir wollten möglichst früh das „Cruz de Ferro“ erreichen um diese berühmte Stelle auf dem Camino Frances ein wenig für „uns“ genießen zu können. Dies gelang sogar für einen kurzen Moment und ein persönliches Foto-Shooting war dabei für uns erfreulicherweise auch noch realisierbar.

Das Eisenkreuz auf einer Hochebene des Monte Irago ist einer der schlichtesten, aber eindringlichsten Stellen am Jakobsweg. Aus einem grossen Steinhaufen ragt ein langer, schlanker Eisenpfahl, darauf das kleine Eisenkreuz. Seit Jahrhunderten legen Pilger am Kreuz einen Stein nieder.
Daneben legen die „Peregrinos“ am Baumstamm des „Cruz de Ferro“ auch Fotos, Briefe, oder auch andere sehr persönliche Sachen ab. Der Steinhaufen wird durch die kontinuierlichen „Steingaben“ mit der Zeit immer größer.
Dieses Ritual bedeutet für viele Pilger auch das Ablegen einer Seelenlast.

Das „Cruz de Ferro“ heute „live und in Farbe“ gesehen zu haben war auf jeden Fall für uns drei ein sehr emotionaler Moment auf unserem ersten Camino de Santiago.
So langsam merken wir allerdings, dass wir den Jakobsweg im sonnigen Spanien und nicht in nördlicheren Gefilden laufen. Heute wurde es mir unter meinem gegerbten Lederhut, bei gefühlt 30 Grad im Schatten, richtig mollig warm. Die 28 km lange Etappe nach Ponferrada forderte uns mithin körperlich und seelisch.

210 km vor Santiago de Compostela wurde jedem von uns klar, dass wir unser Ziel noch „lange“ nicht erreicht haben.
Der Höhenunterschied von 1000 Höhenmetern (Start in Foncebadón auf 1440 Metern – Cruz de Ferro auf 1500 Metern und das Ziel Ponferrada auf nur noch 550 Metern über dem Meeresspiegel) verlangte uns auf unserer 7 1/2 stündigen Pilgerwanderung so einiges ab. Nun sind wir glücklich in Ponferrada angekommen und konnten in der städtischen Herberge auch noch ein Bett für jeden von uns dreien ergattern. Heute Abend werden wir sicherlich bei einem gepflegten Glas Bier versuchen unsere Energiereserven für den morgigen Tag wieder aufzufüllen.

Adios amigos aus Ponferrada
Die Bilder des Tages:

















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