Carsten, Stephan und Heiner am Pilgerdenkmal Alto de San Roque auf 1.270 Meter Höhe

Zu Beginn des heutigen Tages meisterten wir den kurzen, aber sehr fordernden Anstieg auf 1.300 Metern Höhe über dem Meeresspiegel nach O Cebreiro.

Von dort ging es dann dankenswerterweise wieder bergab und das nahezu gänzlich bis zum auf 660 Metern Höhe gelegenen Tagesziel Triacastela.

Mit der autonomen spanischen Gemeinschaft „Galicien“ haben wir einen wirklichen Meilenstein auf unserem Camino Frances erreicht. Die Hauptstadt von Galicien, Santiago de Compostela, dürfen wir mit ihrer ganzen Schönheit dann hoffentlich schon in fünf Tagen am Ziel unserer langen Pilgerwanderung bewundern.

Grenzstein Galizien

Triacastela hat mit seinen 600 Einwohner als „Hauptattraktion“ die Jakobskirche und das Pilgerdenkmal auf der Plaza do Concello anzubieten.

Insgesamt betrachtet darf man die heutige Etappe mit ihren 26 Tageskilometern über Alto San Roque zur „Albergue del Refugio del Oribio“, nach unseren bisherigen Erfahrungen, als „normal bis mittelschwer“ bezeichnen.

Nach 3 1/2 Wochen auf dem Camino de Santiago kehrt bei uns derzeit leider ein gewisser Pilgeralltag und damit verbunden ein „zurückhaltender“ Umgang mit der Schönheit des Weges und dem fotografischen Festhalten der Pilgermomente ein. Am Ende des Tages hatte ich nicht mal 15 neue Fotos auf der Speicherkarte meiner Digicam, gleichwohl es die Etappe verdient hätte, umfangreicher von mir dokumentiert zu werden. Vielleicht lag es ja auch „nur“ an dem Kraftakt des frühen Aufstiegs, der sehr deutlich eine Konzentration auf die körperliche Belastung und die umsichtigen Schritte auf dem Geröll einforderte.

Leukoplast wurde uns vom örtlichen Schuster zum Flicken verordnet!

Nach so vielen Wochen ohne Ruhetag auf dem Jakobsweg lässt die Lust aufs tägliche „Pilgern“ mitunter nach. Neben dem Kräfteverschleiß macht sich zwischenzeitlich auch ein gewisser Materialverschleiß bemerkbar. Die Sohle von Carstens linkem Schuh hat den Hitzewellen der letzten Tage nicht Stand gehalten und verabschiedet sich, nach über 600 auf dem Camino Francés gelaufenen Kilometern, vom gegerbten Leder. Anstatt Spezialkleber, muss die letzten Tage „Leukoplast“ den „australienerprobten“ Stiefel notdürftig zusammenhalten. 

Mal schauen, wie lange die rustikalen Boots ihre Dienste noch auf dem Camino verrichten können … .

Keep your fingers crossed!

Hola aus Triacastela

Die wenigen Bilder des Tages:

Aufstieg nach O`Cebreiro (1.300 Meter Höhe)
wunderschöne hügelige Landschaft
welch großartiges Panorama inklusive der Nebelbänke
Carsten geht voran
Caminopilger Heiner schleicht hinterher!
Hunde auf dem Camino
die hier und da einfach mal gestreichelt werden wollen!

Camino Francés auf dem Weg nach Galicien

Mit La Faba erreichten wir auf 920 Metern über dem Meeresspiegel das letzte vor der Passhöhe Cebreiro gelegene Dorf. 

Wir übernachten in der „Albergue de peregrinos parroquial de La Faba“ mithin letztmalig in der Provinz León, bevor wir morgen schon recht bald am Tag galicischen Boden unter den Pilgerfüßen haben werden.

Beschilderung Refugio Peregrinos, wir haben bald schon das Tagesziel erreicht!

Auch heute bestimmte eine wunderbare Landschaft bei besten frühsommerlichen Temperaturen unsere Pilgerwanderung.

ländliche Idylle auf dem Camino Francés

Es wird übrigens von Tag zu Tag „ländlicher“ auf dem Camino Francés je näher wir der Provinz „A Coruña“ kommen.

Beim Anblick meines Pilgerausweises war ich am Nachmittag nach der wohltuenden Körperpflege überaus irritiert über den heutigen Pilgerstempel der Herberge.

mystischer Stempelabdruck

Da standen doch tatsächlich folgende, meiner groben sprachlichen Zuordnung entfernt der altdeutschen Sprache zuzuordnenden, Wortansammlungen:

Zitat:  „do leidt vil manches bidermans kyndt, aus teutschem landt begraben.“

Um Himmels Willen! Was sollte das nur bedeuten?

Ich sprach den „Herbergsvater“ direkt auf dieses Mysterium an und erhielt von diesem ein verschmitztes Grinsen als Antwort. Auf meine erneute Nachfrage hin erklärte mir dieser, dass die von uns für die heutige Übernachtung auserkorene Pilgerherberge vom „Verein zur Förderung der mittelalterlichen Pilgerwege Vltreia“ aus Stuttgart errichtet und bei der Fertigung des Stempels der Text einem mittelalterlichen Pilgerlied über La Faba entnommen wurde.

Solche Geschichten gibt es wohl auch nur auf dem Camino de Santiago. 

Paulo Coelho hätte sicherlich seine helle Freude an der mittelalterlichen Story vom Camino Francés… .

Ultreia aus La Faba!

Die Bilder des Tages:

Tagesbeginn von Villafranca del Bierzo am Rio Burbia startend
Natur pur, Pilgerherz was willst du mehr?
steiniger Aufstieg vom Caminopilger mineralwasserunterstützt
Burg auf dem Weg nach La Faba
unberührte Camino-Landschaft
Albergue de peregrinos parroquial de La Faba
Hund und Huhn
Hund und Hühner
Gesunde Bäume und schöne Berge bestimmen die Landschaft
Carsten und Stephan planen beim nachmittäglichen galicischen Bier die nächsten Etappen
Pilgern durch den nordspanischen Weinberg

Nach den in der Nähe von Pamplona gelegenen Weinbaugebieten Navarra und Rioja haben wir mit dem Bierzo ein weiteres bedeutendes Anbaugebiet erreicht und durften heute bei bestem Sommerwetter entlang von Rebstöcken und Winzerhöfen pilgern.

Die Weingärten von Bierzo liegen zwischen 450 und 1000 Metern über dem Meeresspiegel, vor allem im Tal des Sil und einigen Nebentälern.

Cooperativa Viñas del Bierzo in Camponaraya

Das Weingut Vinas del Bierzo soll eines der besten Weingüter im Bierzo sein. Wir haben uns vor Ort leider nicht ausgiebig von der Qualität des Rotweins überzeugen dürfen. Im anderen Fall hätten wir bei der warmen Witterung sicherlich noch größere Probleme gehabt unser Tagesziel überhaupt zu erreichen.

In einer „Behelfsbodega“ verkosteten wir unterwegs lokale Spezialitäten.

Ich habe mich zu Beginn des Camino Frances schon häufiger darüber gewundert, dass so viele junge Spanierinnen mit ihren Babys im Kinderwagen durch die iberische Meseta spazieren.

Mittlerweile scheine ich die Erklärung für den Kinderreichtum in Nordspanien gefunden zu haben.

Wir freuten uns heute erneut über die zahlreichen Störche entlang des Caminos.

Auf jedem noch so kleinen Kirchturm und vielen anderen Orten befinden sich hier unzählige Storchennester, die die Geburtenrate offensichtlich deutlich nach oben springen lassen … .

Heute stolzierten die Störche völlig ungeniert durch die Wiesen und Felder entlang des Pilgerweges.

Allein wegen dieser wunderbaren Artenvielfalt und herrlichen Natur haben wir für uns schon jetzt entschieden, dass wir später noch einmal auf den Camino de Santiago zurückkehren möchten.

Camino de Santiago – entwickelt sich bei uns etwa eine Suchtgefahr?

Aufgrund der Belastungen der Vortage haben wir uns und unseren Beinen für den heutigen Tag eine deutlich kürzere Etappe „verordnet“ und übernachten nach einem erneut sehr schönen Tag auf dem Camino Francés im Refugio Ave Félix in Villafranca del Bierzo.

Heutige Albergue

Hola aus Villafranca del Bierzo!

Die Bilder des Tages:

Naturbelassene Landschaft auf dem Camino de Santiago
Esel am Morgen
Störche auf den Wiesen und Feldern
Zwischenstation Camponaraya
natürlich dürfen die Kühe auf den Wiesen nicht fehlen
leckere Früchte
Kunst auf dem Camino
Stephan nutzte die wohltuende Erfrischungsmöglichkeit am Brunnen
Mittagspause im Weinbaugebiet
und weiter gehts in Richtung Villafranca del Bierzo!
Pilgern entlang der Straße war heute eher die belastende Ausnahme
Die prachtvollen Ausblicke des Tages im Bierzo halten wir dafür sicherlich wesentlich besser in Erinnerung!
Carsten, Heiner und Stephan demütig am Cruz de Ferro

Entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten waren wir heute bereits kurz nach 06:00 Uhr auf dem Camino Frances als Fußpilger unterwegs. Wir wollten möglichst früh das „Cruz de Ferro“ erreichen um diese berühmte Stelle auf dem Camino Frances ein wenig für „uns“ genießen zu können. Dies gelang sogar für einen kurzen Moment und ein persönliches Foto-Shooting war dabei für uns erfreulicherweise auch noch realisierbar.

Blumen, Schuhe Steine, Fotos und noch viel mehr am Cruz de Ferro

Das Eisenkreuz auf einer Hochebene des Monte Irago ist einer der schlichtesten, aber eindringlichsten Stellen am Jakobsweg. Aus einem grossen Steinhaufen ragt ein langer, schlanker Eisenpfahl, darauf das kleine Eisenkreuz. Seit Jahrhunderten legen Pilger am Kreuz einen Stein nieder.

Daneben legen die „Peregrinos“ am Baumstamm des „Cruz de Ferro“ auch Fotos, Briefe, oder auch andere sehr persönliche Sachen ab. Der Steinhaufen wird durch die kontinuierlichen „Steingaben“ mit der Zeit immer größer.

Dieses Ritual bedeutet für viele Pilger auch das Ablegen einer Seelenlast. 

und so sieht das „Ganze“ aus der Ferne aus …

Das „Cruz de Ferro“ heute „live und in Farbe“ gesehen zu haben war auf jeden Fall für uns drei ein sehr emotionaler Moment auf unserem ersten Camino de Santiago.

So langsam merken wir allerdings, dass wir den Jakobsweg im sonnigen Spanien und nicht in nördlicheren Gefilden laufen. Heute wurde es mir unter meinem gegerbten Lederhut, bei gefühlt 30 Grad im Schatten, richtig mollig warm. Die 28 km lange Etappe nach Ponferrada forderte uns mithin körperlich und seelisch.

heute ging es auf und ab auf dem Camino de Santiago (Stephan mit Pilgerstock)

210 km vor Santiago de Compostela wurde jedem von uns klar, dass wir unser Ziel noch „lange“ nicht erreicht haben.

Der Höhenunterschied von 1000 Höhenmetern (Start in Foncebadón auf 1440 Metern – Cruz de Ferro auf 1500 Metern und das Ziel Ponferrada auf nur noch 550 Metern über dem Meeresspiegel) verlangte uns auf unserer 7 1/2 stündigen Pilgerwanderung so einiges ab. Nun sind wir glücklich in Ponferrada angekommen und konnten in der städtischen Herberge auch noch ein Bett für jeden von uns dreien ergattern. Heute Abend werden wir sicherlich bei einem gepflegten Glas Bier versuchen unsere Energiereserven für den morgigen Tag wieder aufzufüllen.

Erneut eine fantastische Landschaft auf dem Camino Frances

Adios amigos aus Ponferrada

Die Bilder des Tages:

zum Sonnenaufgang standen wir schon auf der Pilgermatte!
das Cruz de Ferro vor Augen (allein sind wir natürlich nicht …)
Fotoshooting beendet, die nächsten Pilger bitte …
Schilderwald
Santiago de Compostela nur noch 222 km entfernt!
Pilger willkommen!
noch Meer schöne grüne! Landschaften
Django Heiner auf dem Weg nach Ponferrada
fabrikneue Wegkennzeichnung
nur noch über den Rio Boeza und wir erreichen die Stadt
Die Herberge in Ponferrada kann nicht mehr so weit entfernt sein!
die wichtigste Sehenswürdigkeit, die Burg von Ponferrada
Burg-Schatten im Blick
Burg und Berge, das stand heute auf dem Pilgerprogramm!
Kirche von Ponferrada
die Einheimischen in den Gassen im Schatten der Gebäude
Entspannung am Abend, Stephan (aka Jesus) hört auf die Worte und Pläne unseres „Navigators“ Carsten
The way – out of the blue

Das war sie also, die erste von zwei aufeinander folgenden „schweren Bergetappen“.

Nach einer 22 Kilometer langen Pilgerwanderung in luftigen Höhen sind wir in der 1.440 Meter über dem Meeresspiegel hoch gelegenen „Albergue Monte Irago“ angekommen und werden am Abend kulinarisch wieder einmal mit einer schmackhaften Paella in der Herberge verwöhnt.

Der sonnenüberflutete Tag führte uns erneut durch zauberhafte und lavendelverwöhnte Landschaften. Tage wie diese sorgen dafür, dass man den Camino de Santiago einfach lieben muss. Tierfreunde sind heute während der Etappe und auch am Zielort voll auf ihre Kosten gekommen. Vierbeinige Lebewesen und Ruinen bestimmten das Bild in dem sehr kleinen Ort Foncebadón, der zu „Santa Colomba de Somoza“ gehört und direkt am Camino Francés liegt.

Hirtenhund mit Fußmatte auf dem Camino Francés

Morgen werden wir dann schon recht früh am Tag den höchsten Punkt des Camino Francés, das „Cruz de Ferro (deutsch: Eisenkreuz), erreichen.

zauberhaft hübscher Pilgerweg am Morgen

Nach der bezaubernden heutigen Pilgerwanderung in der schönen Natur wartet damit ein weiterer Höhepunkt des Jakobsweges auf uns Caminopilger.

buenas noches aus Foncebadón

Die Bilder des Tages:

Aufbruch am Morgen im „Outdoor-Western-Saloon“
ein letzter Blick auf die Herberge
… und dann sind wir auch schon auf dem Weg
naturbelassene Wege/Pfade
Carsten läuft mit uns 🙂
welch schöne Natur
Pilger mit Hund, der in die andere Richtung unterwegs ist!
klassischer Souvenirstand
Stephan und Carsten im Gleichschritt
da hinten warten hohe Berge auf uns
ein cafe con leche in der COWBOY Bar, die man nur mit Hut betritt
für wahr ein bezaubernder Tag
die Natur schenkt dem Pilger eine besondere Freude
wunderschöne Blüte
Butterfly Lavendel wohin man auch schaut
Tiere auf dem Camino Francés Bild 1
Tiere auf dem Camino Francés Bild 2
Tiere auf dem Camino Francés Bild 3
Tiere auf dem Camino Francés Bild 4
Tiere auf dem Camino Francés Bild 5
Mittagstisch im urigen Restaurant
leichte Zwischenmahlzeit
Ruinen in Foncebadón
gut erhaltenes Knusperhäuschen
Pilgerschuhe?
Paella in der Albergue
Fußball in der Herberge / Map of the world!
Blick von der Albergue in die hügelige Landschaft

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