Verfasst von: Caminopilger | 15. September 2022

Tag 26 23.06.2008 * von Santiago de Barbadelo nach Portomarín 19 km (Camino Francés 2008 Pamplona – Santiago de Compostela gesamt 737,9 km)

Tiere auf dem Camino, als ob die Arche Noah am Galicischen Meer gestrandet wäre!

In Galicien hat sich etwas geändert … .

Wir haben leider den Farbton „Himmelblau“ gegen ein bewölktes „Grau“ am Himmel getauscht.

Der angekündigte Nebel hat sich bisher in Galicien glücklicherweise noch nicht so häufig gezeigt, dafür bevölkerten am Morgen aber unzählige Kühe, Schafe und Ziegen unseren Weg nach Portomarín. Das Laufen auf Asphalt durch die zahlreichen „Kuhdörfer“ in Galicien empfinden wir nach all den schönen und naturbelassenen Wegen der vergangenen Tage als deutlich ermüdender.

Um eine Pilgerurkunde als Fußpilger in Santiago de Compostela in Empfang nehmen zu dürfen, muss man mindestens 100 km auf dem Jakobsweg gehen. Wir erreichten heute den „ominösen“ 100 km Grenzstein kurz vor Morgade (Sarria) auf dem Camino Francés in Galizien.

Carsten, Stephan und Heiner beim Erreichen des „ominösen“ 100 km „Grenzsteins“ in Galicien.
Erkennt man da etwa eine gewisse Pilgermüdigkeit?

Warum ist diese Stelle auf dem Camino eigentlich so „ominös, zweifelhaft oder auch mit einem befürchteten negativen Aspekt behaftet“?

Die Erklärung dafür ist, dass mit Erreichen der 100 Km Wegmarkierung aus der überschaubaren Pilgeranzahl schlagartig ganze „Pilgerschwärme“ werden, die schon sehr früh am Nachmittag in Scharen an den Herbergstüren in Richtung Santiago de Compostela stundenlang auf den Einlass warten.

Man merkt doch deutlich, dass die letzten 100 Kilometer des Camino Francés überwiegend von Kurzzeit-Pilgern und Schülern bestimmt sind. Diese scheinen sich für die begehrte Compostela und auch fürs tägliche menschliche „Geschäft“ nicht wirklich Zeit nehmen zu wollen und verrichten dies zum Leidwesen der anderen Pilger häufig unmittelbar am Camino. Unbelievable, but true!

Auch das sonstige Umweltverhalten der „Fast-Food-Pilger“ lässt auf dem letzten Teil des Caminos offensichtlich sehr zu wünschen übrig. Bis zur 100 km Markierung war so gut wie kein Abfall entlang der Strecke zu sehen. Heute lagen in der zweiten Tageshälfte bereits Plastikflaschen und anderer Abfall zuhauf am Wegesrand. 

Vielleicht möchten wir auch wirklich nur noch unseren Weg zum Abschluss bringen und sind in der abschließenden Phase unseres Caminos eine Spur zu kritisch mit den ungeliebten Kurzzeitpilgern.

Stephan und Carsten als Asphaltläufer

Übernachten werden wir heute in der Albergue de peregrinos, Ventas de Narón.

Buenas noches desde Portomarin

Die Bilder des Tages:

Hier stellt sich eindeutig die Frage, wer in den Kuhdörfern Galiciens „Vorfahrt“ hat?
Die Frage wäre hiermit geklärt … Carsten schlägt sich durch das Grüne 🙂
Carsten checkt die Ausrüstung
Moosverkleideter Camino Francés
Über diese Treppe gelangt man unmittelbar in das Zentrum von Portomarin
Carsten und Stephan auf der Treppe, im Hintergrund die Brücke über den zum See aufgestauten Rio Miño
Kirche  San Juan Portomarin
Einkaufsgassen in Portomarin-City
Pilger unterstützende Waren en masse in Portomarin (leicht verschwommen)
Bono Albergue hat Nullkommanix mit Bono (U2) zu tun!

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