
Fangen wir einmal mit dem heutigen Pilgerstreckenprotokoll an:
Gelaufene Strecke: 30 km, benötigte Zeit: 9 std 55 min (ohne dabei wirklich gebummelt zu haben!), Höhenmeter: 537 Meter, Tiefenmeter: 640, Höhen-/Tiefenmeter gesamt: 1.177 Meter 🦶🤩🦶
Bevor ich auf die Ereignisse der heutigen Etappe näher eingehe, darf ich meine ausgesprochene Freude über den gestrigen Tag in Lamarche an dieser Stelle betonen. Die private Übernachtung bei Edith und Leon Edel war für mich wie ein Sechser im Lotto. Lamarche liegt cirka 1,5 Kilometer vom Jakobsweg enfernt und kam mir lediglich in den Sinn, um die laut Wanderempfehlung für den gestrigen Tag vorgesehene Strecke (38,1 km) aufgrund der Temperaturverhältnisse etwas zu kürzen. So landete ich glücklicherweise bei Edith & Leon in Lamarche und wurde behandelt wie ein Familienmitglied! Beide sind ebenfalls schon auf den Jakobswegen „gepilgert“ und bieten lediglich Pilgern einen Platz für eine Nacht in ihrem schönen Haus an. Es reicht einfach nicht der Platz an dieser Stelle um Ihre gelebte Gastfreundschaft und die unfassbar tolle Bewirtung nur annährend zu beschreiben. Es tat so gut auf Pilger als Gastgeber zu treffen und Ediths „Belle Cuisine“ Kochkünste darf man ruhig mit mehr als 3 Sternen bewerten. Merci beaucoup, chère Edith et cher Leon, pour tout.

Die heutige Tagesetappe über Bourbonne-les- Bains nach Coiffy-le-Haut war ne echte Kraftanstrengung. „Unzählige“ Höhen- und Tiefenmeter, mit Steigungen bis nahezu 20 Prozent, galt es zu bewältigen um nach fast 10 stündiger Wanderung das Ziel endlich erreicht zu haben.
Der Screenshot meiner Wander-App „Mapout“ schenkt exemplarisch betrachtet einmal einen Eindruck von dem Anstieg am Ende des langen Pilgertages. Kurz danach hatte ich dann mein Ziel, das Gasthaus „Ferme Adrien“, müde und glücklich zugleich erreicht.

Die heutige Wanderung hat mir sehr gut gefallen. Es ging, insbesondere bis Bourbonne-les-Bains, durch bezaubernde Landschaften und schattenspendende Wälder.
Auf der Höhe von Mont-lés-Lamarche erblickte ich am frühen Morgen der Wanderung, tief in den einsamen Wäldern versteckt, einen Eisenbahnwaggon. Diesen musste ich mir natürlich einmal aus der Nähe anschauen und konnte dabei feststellen, dass dieser, voll möbliert, offensichtlich zu Wohnzwecken mitten in der „Wildnis“ genutzt wird.

A bientôt de France
Die Bilder des Tages:















Lese gerade durch deine stimmungsvollen Berichte mit den schönen Fotos. Bin in mehreren Jahren von München nach Genf gepilgert. Aus persönlichen Gründen übernachte ich in Hotels und B&B, daher habe ich ebenfalls kaum Mitpilger getroffen. Tagesüber bin ich sehr gerne alleine unterwegs, aber abens würde ich mich schon mal gerne über den Jakobsweg austauschen.
Wieweit willst du gehen ? Und macht dir die Hitze nichts aus? Ich starte bald von Genf bzw. der Grenze mit Frankreich auf der Via Gebennensis nach Le Puy. Ma sehen, wie weit ich komme ..
Dir noch einen schönen Weg und Buen Camino
Inga
By: wanderlustig on 14. Juli 2022
at 16:25
Hallo Inga, vielen Dank für dein Kompliment und das Interesse. Ich werde den „Chemin des Allemandes“ bis hinter Dijon laufen und dann Ende nächster Woche wieder mit der Bahn nach Deutschland zurückkehren. Die Hitze ist schon sehr belastend. Leider gibt es auf dem Weg nur sehr wenige Übernachtungsmöglichkeiten. Das stellt ein echtes Problem für mich dar, da ich nicht unbedingt der Zelt-Fan bin.
Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Weg. Buen Camino und Ultreia
Heiner
By: caminopilger on 14. Juli 2022
at 22:15